Hakenwurf

Aus Bowlinglexikon
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Ein Ball, der in einem Hakenwurf gespielt wird, läuft von der Foullinie in einem Bogen zum Pindeck. Deshalb wird der Hakenwurf auch als Bogenwurf bezeichnet. Er wird vorrangig beim Anwurf verwendet, da der bessere Einlaufwinkel in die Tasche einen Strike begünstigt.

Im Englischen wird der Hakenwurf als Hooking bezeichnet, was vom englischen Begriff für "Haken", hook, abgeleitet ist. Deshalb wird auch gelegentlich auch bei Spielern, die den Hakenwurf verwenden, davon gesprochen, daß dieser mit Hook spielt.

Verlauf

Beispielhafte, schematische Darstellung des Balllaufs, der in einem Hakenwurf gespielt wird.

Der nachfolgende Abschnitt beschreibt beispielhaft den Ballverlauf eines Hakenwurfes eines Rechtshänders. Im Falle von Linkshändern erfolgt der Ballverlauf spiegelverkehrt entlang der Mittelachse der Bahn.

Die schematische Darstellung rechts geht davon aus, daß der Ball auf Höhe des dritten Punktes (15. Leiste) an der Foullinie vom Spieler abgegeben wurde. Dabei wurde der Ball nicht gerade gespielt, sondern nach rechts versetzt abgegeben. Bei den Pfeilen passiert der Ball die neunte Leiste. Auf Höhe der siebten Leiste erfährt die Bahn des Balles ihre höchste Auslenkung, worauf der Ball dann wieder in Richtung der Bahnmitte einlenkt. Für einen Strike durch die rechte Strikegasse läuft der Ball dann im letzten Teil seines Weges wieder zurück und trifft bei der 17. Leiste zwischen die Pins 1 und 3.

Breakpoint

Der Breakpoint (deutsch: Umkehrpunkt) bezeichnet den Punkt eines Hakenwurfes, an dem der Ball seine maximale Auslenkung zur Seite hin aufweist. Ab diesem Punkt läuft der Ball wieder in Richtung Bahnmitte.

Ein Ball hat seinen Breakpoint verpaßt, wenn der Breakpoint weiter außen als gewünscht liegt. Im Extremfall ist es auch möglich, daß der Breakpoint außerhalb der Lauffläche liegt und deshalb der Ball in die Rinne fällt.

Um die mittlere, ideale Leiste des Breakpoints zu bestimmen gibt es folgende Faustformel:

Merke: Leiste des Breakpoints ≈ Länge des Ölbilds - 31

Voraussetzungen

Um einen Hakenwurf spielen zu können, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein:

  1. Der Ball benötigt eine angeraute Oberfläche, so daß diese auf der Bahn Grip erzeugen kann. Dies ist bei Reaktivbällen gegeben.
  2. Der Ball muß an der Foullinie vom Spieler so abgespielt worden sein, daß eine seitliche Rotation (bei einem Rechtshänder nach links gerichtet) entsteht. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, daß der Spieler die Hand beim Abwurf leicht nach innen dreht, wenn der Daumen bereits das Loch im Ball verlassen hat. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn das Handgelenk zum Zeitpunkt des Abwurfes steif gehalten wird. Zusätzlich zieht er den Mittel- und den Ringfinger dabei an, um die Rotation weiter zu beschleunigen.
  3. Die Bowlingbahn muß auf den Heads und den Pines geölt sein.
  4. Das Backend muß weniger Öl tragen als die Heads beziehungsweise die Pines.

Darüber hinaus sollte zur Verstärkung der Rotationsbewegung der Ball einen symmetrischen beziehungsweise asymmetrischen Kern aufweisen. Dies ist für den Hakenwurf nicht unbedingt notwendig, ist allerdings bei allen aktuellen Reaktivbällen der Fall.

Physikalische Erklärung

Durch die relativ große Menge an Öl auf der Bahn rutscht der Ball auf den Heads durch. Ist der Ball auf seinem Weg in Richtung Pindeck bei den Pines angekommen, fängt dieser an, Grip aufzubauen. Dies ist damit zu begründen, daß auf den Pines zwar ebenfalls Öl aufgetragen ist, die Menge dort gegenüber den Heads allerdings geringer ist. Die raue Oberfläche des Balles kann hierdurch Seitenführungskräfte aufbauen. Dies führt dazu, daß der Ball in Rotation versetzt wird. Durch die geringe Menge an Seitenführungskräften flacht bereits in dieser Phase des Hakenwurfes die Kurve leicht ab. Erreicht der Ball das Backend, auf dem kein (oder möglichst wenig Öl) vorhanden ist, kann die erhöhte Rotation des Balles zusammen mit der rauen Oberfläche und der trockenen Bahn ein Maximum an Grip aufbauen. Die nach innen gerichtete Ballrotation führt nunmehr dazu, daß eine enge Kurve in die Rückrichtung der ursprünglichen Wurfrichtung erfolgt.

Rotation

Um den Effekt des Hakenwurfs zu erreichen, muss der Ball mit Rotation abgegeben werden.

Ferner fängt der Ball an, auf der Bahn die Rotation zu erhöhen, sobald der Positive Axis Point entlang seines PAP Migrating Paths die Pin-to-Spin-Linie überschritten hat[1][2].

Ausführung

To Do
Stabiler Anlauf muß vorhanden sein; Armgelenk ist steif und gerade (insb. nicht nach hinten abgeklappt); Daumen muß beim Abwurf als erstes aus dem Loch; dann leichte Drehung des Handgelenkes nach innen und mit die Finger anziehen.

Fehlerarten

Bei der ungeübten Ausführung treten häufig die gleichen Fehler auf. Typische Fehler sind:

  • Übergreifen: Bereits vor dem Abwurf wird das Handgelenk nach innen gedreht. Dies führt zwar zunächst zu einer stärkeren Bogenbewegung, da der Ball bereits in der Wurfrichtung nach innen abgegeben wird, erschwert allerdings das Lösen der Hand aus der Bohrung. Auch ist dadurch das Mitgeben von Rotation praktisch nicht möglich, was zu einem toten Ball führt.
  • Abklappen des Handgelenks: Ist das Armgelenk nicht steif, sondern klappt vor oder bei der Ballabgabe nach hinten, so ist ein Mitgeben der Rotation nicht mehr möglich. Durch das Fehlen der Rotation fällt die Hakenbewegung deutlich schwächer aus oder entfällt sogar ganz. Das Verhindern des Abklappens des Handgelenks kann mit Hilfe einer Handgelenkstütze trainiert beziehungsweise verhindert werden.

To Do
Nochmals korrigieren und besser beschreiben

To Do
Ferner treffen auch naturgemäß auch alle möglichen Fehler, die in der Standardbewegung gemacht werden können, auch hier zu --> Verweis einfügen

Linien

Je nach Material der Bahn und des Balles, der Menge des Öls, des Ölbildes und dem Abwurf des Spielers sind unterschiedliche Hakenwürfe möglich. Spieler versuchen während eines Spiels eine stabile und erfolgreiche Kombination zu finden und diese dann möglichst oft auszuführen. Eine solche Kombination wird Linie genannt. Während eines Spiels beobachten Spieler, welche Linien die anderen Spieler verwenden und wie sich darauf die Bälle verhalten, um Rückschlüsse auf die Bahnbeschaffenheit und die Ölung zu ziehen.

Grundsätzlich gilt ceteris paribus:

Annahme Auswirkung
weniger Öl auf der Bahn der Haken wird stärker ausfallen
die Balloberfläche ist rauer der Haken wird stärker ausfallen
das Ölbild ist länger der Breakpoint wird näher am Pindeck liegen
die Geschwindigkeit des Balles ist höher der Haken wird schwächer und flacher ausfallen
der Spieler gibt dem Ball mehr Rotation mit der Haken wird stärker ausfallen

To Do
Als Daumenregel gilt: Der Umkehrpunkt einer Linie muß auf der x-ten Leiste liegen. x kann mittels 53 (?) - Länge des Ölbildes geschätzt werden. Wird auf einer Leiste mit kleinerer Ordnungszahl gespielt, wird der Ball sehr wahrscheinlich nicht in die Tasche laufen. Ist die Ordnungszahl größer, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß dies gelingen wird.

Sonstiges

Hakenwurf mit Polyesterbällen

Hakenwürfe sind auch mit Polyesterbällen möglich. Da sie durch ihre glatte Oberfläche nur sehr geringen Grip aufbauen können, muß ein Spieler diese Bälle beim Abwurf in sehr hohe Rotation versetzen. Dazu wird dann zumeist der Daumen nicht in das dafür vorgesehene Loch gesteckt und der Anlauf dafür mit zwei Händen am Ball ausgeführt. Um den Anlauf leichter durchführen zu können, wird oftmals auch ein Ball mit geringerem Gewicht gewählt.

Räumen mit dem Hakenwurf

Auch das Räumen mittels Hakenwurf ist möglich. Insbesondere wenn mehr als zwei Pins auf dem Pindeck verblieben sind, wird gerne ein Hakenwurf genutzt, da durch die Rotation des Balles eine größere Fläche auf dem Pindeck abgedeckt werden kann. Dabei ist zu beachten, daß die Bahnbeschaffenheit verstärkt Einfluß auf das Laufverhalten des Balles nimmt.

To Do
Kann noch etwas weiter ausgeführt werden; z. B. mit einem Beispiel mit dem Bild 1-2-4-7, wo durch die nach links drehende Ballrichtung (bei einem Rechtshänder) das Räumen deutlich einfacher ist als mit einem Räumball

Quellennachweise