Hilfsmittel
Für den Bowlingsport gibt es eine ganze Reihe von Hilfsmittel und Accessoires. Nachfolgend soll eine Auswahl dieser Produktarten und deren Funktion erläutert werden.
Erlaubte Hilfsmittel
Reinigungstuch
Durch das Bespielen einer Bahn mit dem Ball nimmt der Ball Öl und Schmutz auf. Diese Rückstände sollten, besonders bei reaktiven Bällen, vor jedem Wurf vom Ball abgewischt werden. Dafür geeignet sind praktisch alle Formen von Tüchern, die kurze, feine Fasern haben. Ferner sollte das Tuch auch vollständig trocken sein. Langhaarige Reinigungstücher sind nicht zu empfehlen, weil das Polyester sich dadurch statisch aufladen kann, was negative Auswirkungen auf die die Laufeigenschaften haben kann.
Reinigungsmittel
Durch das Bespielen einer Bahn mit dem Ball nimmt der Ball Öl und Schmutz auf. Trockene Reinigungstücher sind nicht in der Lage, den kompletten Schmutz von einem Ball zu entfernen. Aus diesem Grund sollte nach jeder Sitzung der Ball mit einem zugelassenen Reinigungsmittel behandelt werden. Die meisten Ballreiniger dürfen - entgegen aufrauenden Mitteln - auch während des offiziellen Spiels verwendet werden. Regelmäßige Reinigung fördert insbesondere die Haltbarkeit des Balles und kann dem Dead Ball Syndrom (zumindest zeitweise) entgegenwirken.
Reinigungsmittel gibt es in sehr unterschiedlichen Formen:
- in Form von Gels, die auf den Ball aufgetragen werden,
- als Spray, das auf den Ball aufgesprüht werden kann,
- als Tücher, die mit dem Reinigungsmittel getränkt sind
Werden Reaktivbälle nicht regelmäßig gereinigt, bildet sich auch bei regelmäßigem Verwenden eines Reinigungstuches mit der Zeit eine schlierige Öloberfläche auf dem Ball. Dies kann dazu führen, daß der Ball nicht mehr so stark auf den Hakenwurf reagiert.
Schuhüberzieher
Bowlingschuhe weisen eine gleitende Oberfläche - mindestens auf der einen Seite - auf. Das Gleiten wird oftmals durch Sohlen ermöglicht, die mit Stoff überzogen sind. Kommen diese Stoffe mit Wasser in Kontakt (zum Beispiel auf der Toilette, durch verschüttetes Wasser hinter den Bahnen oder aufgrund von nassen Oberflächen vor dem Bowlingcenter), dann reagieren diese Stoffe oftmals damit, daß sie stumpf werden. Beim Ausführen des nächsten Wurfes kann dann das Gleitverhalten beim Anlauf deutlich stumpfer ausfallen, als es sonst üblich ist. Dies kann im Extremfall auch bis zum Stürzen des Spielers führen.
Um zu verhindern, daß das Wasser an die Sohlen gelangt, ist es ratsam, die Schuhe mit Schuhüberziehern zu schützen. Diese zumeist aus Plastik bestehenden Schutzhüllen werden beim Betreten des Spielbereichs vom Schuh ausgezogen und beim Verlassen wieder über die Schuhe gezogen.
Ferner sorgen die Schuhüberzieher auch dafür, daß die Haltbarkeit der Schuhsohlen gefördert wird, indem sie andere Fremdkörper, die sich hinter dem Anlaufbereich befinden, vom Schuh fern hält.
Grip Sack
Das Transpirieren des Spielers führt dazu, daß auch die Hände feucht werden können. Dadurch kann es zu Änderungen bei der Ballabgabe kommen, zum Beispiel
- Durch den Schweiß dehnt sich die Haut des Daumenfingers aus, das heißt der Daumen wird dicker. Da das Daumenloch allerdings seine Weite nicht verändert, hat der Spieler nunmehr Schwierigkeiten, mit dem Daumen das Daumenloch rechtzeitig zu verlassen.
- Durch den Schweiß besteht kein fester Halt mehr in den Fingerlöchern mehr. Beim Aufwurf rutscht der Spieler dann beim Ziehen der Finger ab oder der Ball fällt sogar vollständig frühzeitig aus der Hand.
In beiden Fällen ist es möglich, mittels Berühren eines mit hygroskopisch aktivem Material gefüllten Stoffballes oder -sackes, den Schweiß aufzunehmen. Die oben genannten Schwierigkeiten des Spielers werden dadurch minimiert.
Talkum
Ist die Haut beispielsweise (im Sommer) witterungsbedingt aufgequollen, ist es möglich, daß die Passformen der Löcher im Ball nicht vollständig auf die Finger, insbesondere jedoch auf den Daumen, passen. Dies kann dazu führen, daß die Finger oder der Daumen sich nicht rechtzeitig aus dem Loch lösen.
Neben der Möglichkeit, den Schweiß der Hände mittels Grip Sack aufzunehmen (siehe oben), ist es ferner möglich (und zulässig), sich die Finger mit geringen Mengen an Talkum (eigentlich Magnesiumsilikathydrat) einzureiben. Das Talkum sorgt sowohl dafür, daß Schweiß aufgenommen wird, als auch daß die Reibung zwischen Finger und Ballloch reduziert wird. Deshalb reduziert es auch das Risiko, daß Verletzungen an den Fingern entstehen können.
Babypuder besteht - neben einigen Duftstoffen, die zugesetzt werden - nahezu ausschließlich aus Talkum.
Handgelenkstütze
Beim Ausführen des Hakenwurfes ist es wichtig, daß das Handgelenk steif und gerade gehalten wird. Bei Anfängern oder sehr schweren Bällen (insb. 16 Pfund) reicht unter Umständen die Kraft des Unterarmmuskels dazu nicht aus. Um dann ein Abknicken zu verhindern oder die entsprechend korrekte Bewegungsausführung zu trainieren, kann der Spieler eine Handgelenkstütze tragen. Durch Versteifung des Handgelenks wird damit dann die korrekte Bewegungsausführung unterstützt. Bei der richtigen Wahl beim Kauf muss darauf geachtet werden, daß der Mittel- und der Ringfinger auch bei angelegter Handgelenkstütze frei beweglich bleiben muss. Andernfalls ist keine Ausführung des Hakenwurfs möglich.
Trainingshilfsmittel
Galgen
Ein (Bowling-)Galgen ist ein kastenförmiges Gestell, an dessen Querbalken in der Mitte ein kleines Glöckchen angebracht ist. Dieses Glöckchen hängt gerade so hoch, daß ein Ball darunter hindurch laufen kann. Tut er dies genau in der Mitte, so wird das Glöckchen in Bewegung gebracht. Trifft der Ball nicht ganz mittig, so wird das Glöckchen nicht berührt und gelangt deshalb auch nicht in Schwingung.
Ein Galgen wird in den Bereich des Backends oberhalb einer bestimmten Leiste gestellt. Ziel ist es dabei zu trainieren, immer genau die gleiche Leiste zu treffen und den gleichen Wurf durchzuführen. Dies ist daran abzulesen, daß bei einem erfolgreichen Versuch das Glöckchen klingen wird.
Hütchen
Als einfachere Version zu einem Galgen dienen Hütchen, die als künstliche Hindernisse auf die Bahn (zumeist im Übergangsbereich zwischen Pines und Backend) aufgelegt werden. Es ist die Aufgabe der Trainierenden, dann so zu werfen, daß sie keines der Hütchen berühren. Wird eines der Hütchen trotzdem getroffen, springt es meist von seiner Position weg und muss erneut an die ursprüngliche Position gelegt werden.