Schleifen

Aus Bowlinglexikon
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Die Rauheit der Oberfläche eines Balles kann nachträglich durch Schleifen geändert werden.

Maßeinheit

Dabei wird die Rauheit in der Einheit "Grit" angegeben - sie entspricht dem Wert der Körnung des für die Anrauhung verwendeten Schleifpapieres. Wurde also ein Schleifpapier mit 1000 Grit verwendet, so hat die Balloberfläche ebenfalls eine Rauheit von 1000 Grit.

Typische Körnungen von Schleifpapieren im Bowling sind: 500, 800, 1000, 2000, 4000 und 5000.

Boxfinish

Bälle, deren Oberfläche noch nicht durch Schleifpapier verändert wurden, haben das sogenannte Boxfinish (auch Factory Finish genannt). Welcher Rauheit das entspricht, hängt sowohl vom Hersteller als auch vom konkreten Ball ab.

Auswirkungen

Schleifen verändert die Zeitpunkte, wann der Ball anfängt seine Hakenbewegung durchzuführen.

Merke: Es ändert nur die Zeitpunkte der Hakenbewegung, nicht jedoch dessen Form.

Desto rauer ein Ball (niedrigerer Wert) ist, desto früher läuft er an und desto früher findet der Breakpoint des Balles statt.

Desto glatter ein Ball (höherer Wert) ist, desto später läuft er an und desto später findet der Breakpoint des Balles statt.

Merke: Desto rauer ein Ball ist, desto mehr Öl nimmt er auf. Raue Bälle tragen deshalb zu einem erhöhten Carry Down bei.

Vorgang

Das Schleifen kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen:

  • Durch manuelles Schleifen auf einem Ballteller: Dabei wird der Ball auf eine Position gelegt und mit dem Schleifpapier bearbeitet. Ist die eine Seite erledigt, muss der Ball um 90° gedreht werden, bevor mit der nächsten Runde Schleifen fortgeführt wird. In Summe muss der Vorgang acht mal wiederholt werden, bis die Oberfläche fertiggeschliffen ist.
  • Mittels Ballspinner: Der Ball wird auf einen Ballspinner positioniert, der den Ball in Rotation versetzt. Das Schleifen ist dann ohne mehrfaches Umsetzen möglich. Mindestens ein Umsetzen ist jedoch notwendig, um auch die Seite zu schleifen, auf der der Ball zuvor positioniert war.

Das Schleifen zur raueren Oberfläche hin ist sprunghaft möglich (also von 4000 auf 1000 Grit). Es kann in einem Arbeitsvorgang direkt durchgeführt werden. Das Schleifen zur glatteren Oberfläche hin sollten phasenweise durchgeführt werden. Im Beispiel von 1000 Grit auf 4000 Grit, sollte deshalb mindestens einmal ein zwischenzeitliches Schleifen mit 2000 Grit erfolgen, bevor das finale Schleifen mit 4000 Grit erfolgt.

Ungleichmäßiges Schleifen

Es ist nicht unbedingt notwendig, den Ball auf der gesamten Oberfläche gleichmäßig (mit der gleichen Gritzahl) zu schleifen. In Bezug auf das Regelwerk handelt sich bei ungleichmäßiges Schleifen um eine Grauzone: Formal zwar nicht erlaubt, ist es aber praktisch nicht möglich, ungleichmäßiges Schleifen nachzuweisen. Im internationalen Wettbewerb ist das ungleichmäßige Schleifen gängig.

Typische Schleiftricks sind dabei[1]:

  • Grobes Anschleifen in Richtung der Ölringe: Dadurch setzt der Grip früher ein. Bei Bällen mit asymmetrischen Kern führt dies auch zu höheren Flare. Nachteil ist, daß dadurch die Stärke der seitlichen Bewegung im Backend reduziert ist.
  • Grobes Anschleifen quer zur Richtung der Ölringe: Dadurch setzt der Grip später ein, was die seitliche Bewegung im Backend erhöhen kann.

Quellennachweise