Regeln

Aus Bowlinglexikon
Version vom 3. Februar 2016, 20:08 Uhr von Eagle Rainbow (Diskussion | Beiträge) (Anpassung Begriffsklärung "Pin")
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Allgemeines

Dieser Artikel beschreibt die Regeln auf der Basis, wie sie von der USBC ausgegeben und praktisch weltweit anerkannt werden. Ferner gibt er allerdings auch Hinweise auf deren praktische Ausführung. Für eine reine Beschreibung der USBC-Regeln, sei auf den Wikipedia-Artikel "Bowlingregeln" verwiesen.

Am Anfang werden alle zehn Pins auf dem Pindeck aufgestellt. Ein Spiel (auch als Game bezeichnet) besteht aus zehn Häusern. Ein Haus wird auch Durchlauf oder Frame genannt. Hat ein Spieler ein Haus ausgeführt, kommt der nächste Spieler an die Reihe. Hat der letzte Spieler sein Haus ausgeführt, fängt der erste Spieler mit seinem nächsten Haus an.

Je Haus hat ein Spieler zwei Würfe mit dem Ball, um alle Pins umzuwerfen. Gelingt dies bereits beim Anwurf, also dem ersten Wurf, so hat der Spieler einen Strike erzielt. In diesem Fall darf der Spieler keinen zweiten Wurf im gleichen Haus mehr ausführen. Gelingt es, alle Pins im zweiten Wurf (auch Räumwurf genannt) zu räumen, so hat der Spieler einen Spare erzielt. Werden auch im zweiten Wurf nicht alle Pins vom Pindeck entfernt, so wird das Haus als offen bezeichnet (im Englischen Open Frame).

Das zehnte Haus hat besondere Regelungen und erlaubt, daß der Spieler bis zu drei Würfe ausführen darf.

Ziel des Spieles ist es, gemäß eines bonusbasierten Punktesystems, möglichst viele Punkte zu erreichen.

Der Begriff der "Serie"

Die Aussagekraft eines einzigen Spieles ist stark begrenzt. Deshalb werden in der Regel Serien gespielt, um einen Gewinner zu ermitteln. Typische Serien sind:

  • die 3er Serie (drei Spiele hintereinander),
  • die 6er Serie (sechs Spiele hintereinander). Zumeist werden 6er-Serien in Form von zwei 3er Serien gespielt, wobei zwischen den beiden Serien eine kurze Pause eingelegt wird.

Mannschaftssportart

Obwohl jeder Spieler unabhängig von den anderen Spielern seinen Wurf ausführt und das Spiel kontaktfrei ist, gilt der Sport auch[1] als Mannschaftssportart. Ligen und Turniere werden in Spielergruppen ausgetragen.

Bei Ligen wird eine auf Tabellen basiertes Wertungssystem verwendet. An einem Spieltag spielen jeweils immer zwei Gruppen auf einem Bahnenpaar gegeneinander. Der Gewinner der Partie bekommt eine bestimmte Anzahl an Punkten in der Tabelle gutgeschrieben. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt und qualifiziert sich für den Aufstieg.

To Do
Wie sieht das mit Meisterschaften aus? Diese werden doch bei Turnieren ausgespielt; gibt es da bestimmte Zugehörigkeiten zu Ligen, die als Voraussetzung zum Start erfüllt sein müssen?

Ball

Das Sportgerät, also der Ball, muss bestimmten Regularien entsprechen. So darf er maximal ein 16 Pfund (etwa 7,25kg) besitzen. Formal betrachtet gibt es keine Untergrenze für das Gewicht, jedoch gilt ein Gewicht von sechs Pfund (entspricht etwa 2,72kg) de facto als untere Schwelle. Ferner muß der Ball ordnungsgemäß gebohrt, das heißt mit Löchern für die Finger versehen, sein.

Die USBC prüft Bälle bauartbedingt. Nur von der USBC geprüfte Bälle sind in den USA für von der USBC akkreditierte Spiele zugelassen. Viele Verbände in Deutschland schließen sich dieser Regelung an und lassen durch ihre Regularieren ebenfalls nur geprüfte Bälle zu. In der Regel sind alle durch die USBC zertifizierten Bälle dann ebenfalls zugelassen. Bälle, die von der USBC auf Konformität erfolgreich geprüft wurden, besitzen einen eingravierten Schriftzug, der mit "USBC" beginnt und von einer Nummer gefolgt wird. Bälle, die diese Akkreditierung nicht aufweisen, werden auch als Funbälle bezeichnet.

Der Spieler darf seinen Ball mit jedem neuen Wurf wechseln. Im Rahmen von Turnieren oder dem Ligabetrieb können Einschränkungen für die Gesamtmenge der Bälle, die verwendet werden dürfen, gelten. Diese werden in den Ausschreibungen beziehungsweise den Reglements für alle Spieler gleichermaßen veröffentlicht.

Bahn

Für das Ausführen des Wurfes muss eine entsprechende Bahn zur Verfügung stehen. Welche Bedingungen diese zu erfüllen haben, wird im dortigen Artikel erläutert.

Anlauf und Abwurf

Grundsätzlich darf der Spieler seinen Bewegungsablauf zum Abwerfen des Balles selbst völlig frei wählen. Es gibt allerdings Empfehlungen, die auf Erfahrungswerten beruhen, die einen möglichst ermüdungsfreien Abwurf kombiniert mit stabilen Ergebnis erlauben sollen. Die USBC-Regeln sehen ferner vor, daß

  • bei der Ballabgabe nur eine Hand am Ball sein darf. Sind beide Hände am Ball, gilt dies als Foul.
  • der Spieler die Foullinie nicht überschreiten darf. Andernfalls gilt dies als Übertritt, das heißt ebenfalls als Foul.

Verhalten im Anlaufbereich

Bei gleichzeitigem Antritt zweier Spieler auf benachbarten Bahnen (auch zwei Bahnen, die nicht zum selbsten Bahnpaar gehören, gelten als benachbart) zum Approach gilt laut den meisten Regelwerken, daß der Spieler auf der rechten Bahn Vorrang hat. In der Praxis wird das Problem eines gleichzeitigen Spielantritts jedoch durch freundliche Gestik und individuelle Absprachen gelöst.

Merke: Wie im Straßenverkehr gilt auch beim Bowling rechts vor links!

Der Spieler, der Vorrang erhalten hat, führt seinen Wurf normal aus. Solange dies noch nicht geschehen ist, hat der andere Spieler außerhalb des Anlaufbereichs zu warten. Der Wurf des ersten Spielers gilt als abgeschlossen, wenn der Ball die Hand verlassen hat und letzterer die Foullinie passiert hat. Anschließend darf der wartende Spieler seinen Wurf auf seiner Bahn beginnen.

Ein Spieler, der seinen Wurf ausgeführt hat, hat auf dem Anlaufbereich seiner eigenen Bahn zurückzulaufen. Benachbarte Bahnen dürfen nicht betreten werden, um andere Spieler in der Wurfausführung nicht zu gefährden.

Merke: Die ander'n Bahnen sind tabu, auf der eigenen nur zu!

Das Reinlaufen gilt als rücksichtslos bis unhöflich und ist verpönt. Bei Wettkämpfen ist es in der Regel sogar verboten. Besonders Freizeitspieler kennen diese Regel häufig nicht, wodurch deren Verhalten nicht zuletzt zu einem negativen Einfluß auf ihr Image aus Sicht der Sportspielern führt.

Verhalten außerhalb der Bahn

Die Spieler, die nicht mit der Ausführung ihres Wurfes beschäftigt sind, haben sich außerhalb der Bahn aufzuhalten. Ferner haben sie sich angemessen und ruhig zu verhalten. Das bedeutet insbesondere, daß sie keine Handlungen begehen dürfen, die den derzeit aktiven Spieler in seiner Konzentration oder Wurfausführung stören. Dies gilt auch für benachbarte Bahnen.

Über den Konsum von Alkohol und dem Rauchen gibt es unterschiedliche Ansichtsweisen[2]. In aller Regel gilt jedoch an und auf den Bahnen sowohl ein Alkohol- als auch ein Rauchverbot[3]. Auch für das Essen und Trinken von nichtalkoholischen Getränken gibt es unterschiedliche Regelungen. Es ist daher angeraten, sich vorher entsprechend über das gültige Regelwerk zu informieren. Außerhalb von Wettkämpfen, insbesondere jedoch während des regelmäßigen Trainings, ist das Zusichnehmen von Speisen und Getränken vielerorts zulässig, wenn nicht sogar vom Betreiber des Bowling-Centers gewünscht.

Spielerbekleidung

Das Spielen in jeansartiger Kleidung ist zwar grundsätzlich möglich, wird allerdings in vielen Regelwerken ausgeschlossen. Auch bei Trainingsveranstaltungen ist es oft nicht gern gesehen. Stattdessen sind Trainingsanzug und Polohemd gebräuchlich. Aus bewegungstechnischen Gründen ist es ohnehin geboten, Kleidung zu tragen, die den eigenen Bewegungsablauf, insbesondere der Arme und das Beugen der Knie nicht einschränkt.

Bei Wettbewerben wird oftmals eine einheitliche Bekleidung für ein startendes Team gefordert. Dies gilt besonders für die Oberbekleidung. Letztere wird dann oftmals vom Verein der Spieler genutzt, um die Zugehörigkeit darzustellen. Je nach Regelung sind bei Wettbewerben in vorgegebenen Grenzen auch Werbeaufdrucke zum Beispiel von Sponsoren zulässig.

Fußnoten

  1. Bowling wird sowohl als Einzelsportart (bei Einzelwettkämpfen, wie den Meisterschaften) als auch als Mannschaftssportart (zum Beispiel bei Ligen) betrieben.
  2. Beispielsweise erlaubt die Ligaordnung der DBV Ausnahmeregelungen bezüglich des Rauchens (siehe 13.3.2.1 in der Fassung von 2012), wohingegen die DBU-Sportordnung (Stand 1.7.2012) unter Punkt 1.9 ein allgemeines Rauchverbot vorsieht, das nicht aufgehoben werden kann.
  3. In Deutschland sind Bowling-Center juristisch betrachtet in der Regel Gaststätten. Dadurch greifen dort auch die Regelungen für ein allgemeines Rauchverbot. Rauchen kann allerdings in abgetrennten Bereichen zulässig sein.