Reaktiver Ball: Unterschied zwischen den Versionen
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Reaktivbälle weisen eine angeraute Oberfläche auf. Diese dient dazu, um Seitenführungskräfte auf der Bahn (als [[Grip]] bezeichnet) aufbauen zu können. Erst dadurch wird überhaupt eine Kurvenbewegung möglich. Die Oberflächen von Reaktivbällen können durch [[Schleifen|Schleifmaterial]] nachträglich (weiter) aufgeraut werden. | Reaktivbälle weisen eine angeraute Oberfläche auf. Diese dient dazu, um Seitenführungskräfte auf der Bahn (als [[Grip]] bezeichnet) aufbauen zu können. Erst dadurch wird überhaupt eine Kurvenbewegung möglich. Die Oberflächen von Reaktivbällen können durch [[Schleifen|Schleifmaterial]] nachträglich (weiter) aufgeraut werden. | ||
Version vom 28. August 2013, 20:42 Uhr
Ein reaktiver Ball (oder auch kurz Reaktivball) ist ein Ball, der aufgrund seiner Konstruktion mit der Oberfläche der Lauffläche reagiert und dadurch - eine entsprechende Wurftechnik vorausgesetzt - eine Bewegung im Bogen ausführen kann (Hakenwurf).
Bestandteile
Reaktivbälle sind von ihrer Konstruktion weitaus komplexer als Polyesterbälle. Sie unterscheiden sich im wesentlichen in den folgenden drei Punkten:
- Kern,
- Füllung und
- Oberfläche.
Kern
Im Gegensatz zu Polyesterbällen, die gleichförmig mit einem Plastikmaterial gefüllt sind, besitzen Reaktivbälle einen Kern. Dieser ist je nach Hersteller und Ballart unterschiedlich geformt. Um die Wirkung des Hakenwurfes zu verstärken, ist der Kern in aller Regel nicht kugelförmig, sondern weist symmetrische oder asymmetrische Ausbuchtungen oder Einkerbungen auf. Je nach Form ist der Schwerpunkt des Balles an einer anderen Stelle zu finden, was Auswirkungen auf die optimale Position der Bohrungen hat.
Füllung
Da der Kern eine höhere Dichte aufweist, der Ball insgesamt aber ein bestimmtes Zielgewicht haben soll, wird je nach gewünschtem Ballgewicht unterschiedliche Füllmaterialien verwendet. Da allerdings der Kern seine Lage nicht verändern darf, ist auch die Füllung eine feste Masse.
Die Füllung spielt bei den Laufeigenschaften des Balles eine untergeordnete Rolle und dient deshalb im Wesentlichen nur der Anpassung an das gewünschte Zielgewicht.
Oberfläche
Reaktivbälle weisen eine angeraute Oberfläche auf. Diese dient dazu, um Seitenführungskräfte auf der Bahn (als Grip bezeichnet) aufbauen zu können. Erst dadurch wird überhaupt eine Kurvenbewegung möglich. Die Oberflächen von Reaktivbällen können durch Schleifmaterial nachträglich (weiter) aufgeraut werden.
Desto mehr Öl auf einer Bahn aufgetragen wurde, desto rauer beziehungsweise aggressiver muß die Oberfläche des Balles sein, um die gleiche Kurvenbewegung ausführen zu können. Es ist allerdings zu beachten, daß Aufrauen durch Schleifen und Oberflächenaggressivität nicht identisch sind: Die Aggressivität eines Balles ist konstruktionsbedingt und kann vom Spieler im wesentlichen nicht beeinflußt werden. Aufgeraute Oberflächen nehmen immer mehr Öl mit als wenig aufgeraute Flächen und tragen deshalb verstärkt zum Carry Down des Ölbildes bei. Bei Bällen mit Oberflächen, die eine höhere Aggressivität aufweisen, ist dies hingegen nicht notwendigerweise der Fall.
Dead Ball Syndrom
Reaktivbälle können - trotz korrekter Spielweise und entsprechender Ölung - mit der Zeit die Fähigkeit einbüßen, eine Hakenbewegung auszuführen. Diese Tatsache ist unter dem Begriff "Dead Ball Syndrom" (zu deutsch: "Syndrom eines toten Balles") bekannt.
Das Dead Ball Syndrom ist Thema einer sehr kontrovers geführten Diskussion. Während einige Vertreter die Existenz eines solchen Effektes grundsätzlich wissenschaftlich verneinen, behaupten andere bereits die Ursachen dafür zu kennen. Letztere bieten dafür auch Lösungsvorschläge an, deren Wirksamkeit nicht minder kontrovers diskutiert werden.