Schleifen: Unterschied zwischen den Versionen

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Boxfinish und ungleichmäßiges Schleifen
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Die Rauheit der Oberfläche eines Balles kann nachträglich geändert werden.  
Die Rauheit der Oberfläche eines Balles kann nachträglich durch '''Schleifen''' geändert werden.  


== Maßeinheit ==
== Maßeinheit ==
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== Boxfinish ==
== Boxfinish ==
Bälle, deren Oberfläche noch nicht durch Schleifpapier verändert wurden, haben das sogenannte '''Boxfinish'''. In der Regel entspricht das einer Rauheit von 4000 Grit (je nach Hersteller ist der Wert unterschiedlich).
== Vorgang ==
Das Schleifen kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen:
* Durch manuelles Schleifen auf einem Ballteller: Dabei wird der Ball auf eine Position gelegt und mit dem Schleifpapier bearbeitet. Ist die eine Seite erledigt, muss der Ball um 90° gedreht werden, bevor mit der nächsten Runde Schleifen fortgeführt wird. In Summe muss der Vorgang acht mal wiederholt werden, bis die Oberfläche fertiggeschliffen ist.
* Mittels Ballspinner: Der Ball wird auf einen Ballspinner positioniert, der den Ball in Rotation versetzt. Das Schleifen ist dann ohne mehrfaches Umsetzen möglich. Mindestens ein Umsetzen ist jedoch notwendig, um auch die Seite zu schleifen, auf der der Ball zuvor positioniert war.
== Ungleichmäßiges Schleifen ==


Bälle, deren Oberfläche noch nicht durch Schleifpapier verändert wurden, haben das sogenannte '''Boxfinish'''. In der Regel entspricht das einer Rauheit von 4000 Grit (je nach Hersteller ist der Wert unterschiedlich).
Es ist nicht unbedingt notwendig, den Ball auf der gesamten Oberfläche gleichmäßig (mit der gleichen Gritzahl) zu schleifen. In Bezug auf das Regelwerk handelt sich bei ungleichmäßiges Schleifen um eine Grauzone: Formal zwar nicht erlaubt, ist es aber praktisch nicht möglich, ungleichmäßiges Schleifen nachzuweisen. Im internationalen Wettbewerb ist das ungleichmäßige Schleifen gängig.
 
Typische Schleiftricks sind dabei<ref>[https://bowling-bayern.de/index.php/verband/lehrwesen/235-tuning-der-oberflaechen-von-bowlingbaellen Tuning der Oberflächen von Bowlingbällen]</ref>:
 
* Grobes Anschleifen in Richtung der Ölringe: Dadurch setzt der Grip früher ein. Bei Bällen mit asymmetrischen Kern führt dies auch zu höheren [[Flare]]. Nachteil ist, daß dadurch die Stärke der seitlichen Bewegung im Backend reduziert ist.
* Grobes Anschleifen quer zur Richtung der Ölringe: Dadurch setzt der Grip später ein, was die seitliche Bewegung im Backend erhöhen kann.
 
== Quellennachweise ==
<references />

Version vom 17. August 2024, 14:15 Uhr

Die Rauheit der Oberfläche eines Balles kann nachträglich durch Schleifen geändert werden.

Maßeinheit

Dabei wird die Rauheit in der Einheit "Grit" angegeben - sie entspricht dem Wert der Körnung des für die Anrauhung verwendeten Schleifpapieres. Wurde also ein Schleifpapier mit 1000 Grit verwendet, so hat die Balloberfläche ebenfalls eine Rauheit von 1000 Grit.

Typische Körnungen von Schleifpapieren im Bowling sind: 500, 800, 1000, 2000, 4000 und 5000.

Boxfinish

Bälle, deren Oberfläche noch nicht durch Schleifpapier verändert wurden, haben das sogenannte Boxfinish. In der Regel entspricht das einer Rauheit von 4000 Grit (je nach Hersteller ist der Wert unterschiedlich).

Vorgang

Das Schleifen kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen:

  • Durch manuelles Schleifen auf einem Ballteller: Dabei wird der Ball auf eine Position gelegt und mit dem Schleifpapier bearbeitet. Ist die eine Seite erledigt, muss der Ball um 90° gedreht werden, bevor mit der nächsten Runde Schleifen fortgeführt wird. In Summe muss der Vorgang acht mal wiederholt werden, bis die Oberfläche fertiggeschliffen ist.
  • Mittels Ballspinner: Der Ball wird auf einen Ballspinner positioniert, der den Ball in Rotation versetzt. Das Schleifen ist dann ohne mehrfaches Umsetzen möglich. Mindestens ein Umsetzen ist jedoch notwendig, um auch die Seite zu schleifen, auf der der Ball zuvor positioniert war.

Ungleichmäßiges Schleifen

Es ist nicht unbedingt notwendig, den Ball auf der gesamten Oberfläche gleichmäßig (mit der gleichen Gritzahl) zu schleifen. In Bezug auf das Regelwerk handelt sich bei ungleichmäßiges Schleifen um eine Grauzone: Formal zwar nicht erlaubt, ist es aber praktisch nicht möglich, ungleichmäßiges Schleifen nachzuweisen. Im internationalen Wettbewerb ist das ungleichmäßige Schleifen gängig.

Typische Schleiftricks sind dabei[1]:

  • Grobes Anschleifen in Richtung der Ölringe: Dadurch setzt der Grip früher ein. Bei Bällen mit asymmetrischen Kern führt dies auch zu höheren Flare. Nachteil ist, daß dadurch die Stärke der seitlichen Bewegung im Backend reduziert ist.
  • Grobes Anschleifen quer zur Richtung der Ölringe: Dadurch setzt der Grip später ein, was die seitliche Bewegung im Backend erhöhen kann.

Quellennachweise