Räumsystem: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein '''Räumsystem''' beschreibt eine Methode, die konstruktiv beschreibt, wie ein Spieler vorgehen soll, um einen bestimmten [[Pin]] (oder eine Gruppe von Pins) zu [[räumen]]. | {{SEO|keywords=3-6-9,Spare,Wegräumen,treffen,Berliner Methode,Eckpin,Öl,gerader Wurf}} | ||
Ein '''Räumsystem''' beschreibt eine Methode, die konstruktiv beschreibt, wie ein Spieler vorgehen soll, um einen bestimmten [[Pin (Gegenstand)|Pin]] (oder eine Gruppe von Pins) zu [[räumen]]. | |||
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Aus dieser Perspektive sind sie deshalb wichtige Hilfen, um Spielern ein konstantes Räumen zu ermöglichen. Da ein [[Open Frame]] immer zur Unterbrechung der Bonuszählung führt, unterschiedet insbesondere ein erfolgreiches Räumenverhalten darüber, ob ein schlechtes oder wenigstens mittleres Spielergebnis erzielt wird (für hohe Spielergebnisse sind stets [[Strike]]s notwendig). | |||
Gerade Freizeitspieler beherrschen die Technik der Räumsysteme nicht. Sie merken allerdings selbst, wie vermeidlich "einfach" es ist, auf das volle Bild im Vergleich zu einzelnen Pins beim Räumen zu spielen. Das sichere Treffen eines einzelnen Pins auf dem Pindeck führt deshalb nicht selten bei diesen zu Überraschungsmomenten und Staunen. | |||
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Um vorhersehbar einen bestimmten Pin (oder eine Kombination von nah beieinander stehenden Pins) zu räumen, geben Räumsysteme konkrete Handlungsanweisungen. Es haben sich mehrere unterschiedliche Systeme herausgebildet. | |||
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Das 3-6-9-System geht von einer Grundposition des Spielers aus. Bei dieser Grundposition wird angenommen, daß das Spieler seinen Anlauf immer mit der gleichen Standposition ("mit der gleichen Leiste") begonnen hat und den Ball immer so abgibt, daß er auch die gleiche Leiste trifft. | |||
Ausgehend von dieser Grundposition gibt dann das 3-6-9-System an, welche Änderung an der Standposition ''bei gleichem Zielpunkt beim Abwurf'' durchgeführt werden muß, um den jeweiligen Pin auf dem Pindeck zu treffen. Als Daumenregel kann man sich merken: | |||
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Drei Leisten nach ''links'' - und der nächste Pin ''rechts'' vom bisherigen Pin wird getroffen. | |||
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Diese Regel gilt nicht immer in allen Fällen, da die Grundposition auf die [[Strikegasse]] eingestellt ist. Entlang dieser Achsen kommt es somit zu leichten Verschiebungen. | |||
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In den schematischen Bildern sind die meisten häufig gebrauchten Positionsempfehlungen des Systems angegeben. Hierbei steht beispielsweise "1-R" dafür, daß der Spieler eine Leiste nach rechts gegenüber seiner Grundposition gehen soll, um beim Zielpunkt des Wurfes den markierten Pin zu treffen (Beispiel für den Pin 1, Rechtshänder). | |||
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Vom 3-6-9-System gibt es diverse Variationen, insbesondere bezüglich der Eckpins. Beispielsweise wird dort empfohlen, den rechten Eckpin (Pin 10) nicht durch "neun Leisten nach links" zu räumen, sondern stattdessen besser den ''Zielpunkt'' drei Leisten nach links zu verlegen. Auch Zwischenformen sind gebräuchlich: Die Standposition um drei Leisten nach links verschieben und dafür den Zielpunkt zwei Leisten nach links anpeilen. | |||
Allen Variationen ist allerdings gemein, daß der grundsätzliche Abstand zwischen zwei benachbarten Pins immer drei Leisten beträgt. | |||
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Die Aussagekraft des 3-6-9-Systems ist sehr stark von der Grundposition und der Stabilität der umgebenden Einflüsse (z. B. [[Ölung]]) abhängig. Im Laufe des Spiels können sich diese Werte insbesondere durch [[Carry Down]] stark verändern. Je nach Menge und Position des Öles im [[Backend]] sind auch Anpassungen der Standpositionen innerhalb des Systems notwendig, um ein sicheres Räumergebnis zu erreichen. | |||
=== "Berliner Methode" === | === "Berliner Methode" === | ||
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Die Berliner Methode eignet sich nur eingeschränkt für das Räumen der [[Eckpin]]s. Besonders auf der gleichen Seite der Bahn wie die Wurfhand des Spielers (also beim Rechtshänder der Pin 7) ist ein vollständig gerader Wurf notwendig, um den Eckpin zu räumen. Dazu muß dann vollkommen gerade entlang der [[Rinne]] gespielt werden, was sehr hohe Präzision erfordert. Viele Spieler, die die Berliner Methode grundsätzlich anwenden, weichen deshalb für Eckpins auf eine andere Methode aus. | Die Berliner Methode eignet sich nur eingeschränkt für das Räumen der [[Eckpin]]s. Besonders auf der gleichen Seite der Bahn wie die Wurfhand des Spielers (also beim Rechtshänder der Pin 7) ist ein vollständig gerader Wurf notwendig, um den Eckpin zu räumen. Dazu muß dann vollkommen gerade entlang der [[Rinne]] gespielt werden, was sehr hohe Präzision erfordert. Viele Spieler, die die Berliner Methode grundsätzlich anwenden, weichen deshalb für Eckpins auf eine andere Methode aus. | ||
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Aktuelle Version vom 6. März 2016, 10:19 Uhr
Ein Räumsystem beschreibt eine Methode, die konstruktiv beschreibt, wie ein Spieler vorgehen soll, um einen bestimmten Pin (oder eine Gruppe von Pins) zu räumen.
Allgemeines
Räumsysteme machen sich in der Regel die geometrischen Eigenschaften einer Bowlingbahn, insbesondere jedoch der Markierungen der Leisten, zu eigen. Sie erlauben deshalb den Schluß, daß bei stets gleicher Ausführung des Anlaufs und konstanten Rahmenbedingungen (wie Bahnbeschaffenheit, Ölung, etc.) der Ball den gleichen Verlauf nehmen wird und deshalb den gewünschten Pin auf dem Pindeck treffen wird.
Aus dieser Perspektive sind sie deshalb wichtige Hilfen, um Spielern ein konstantes Räumen zu ermöglichen. Da ein Open Frame immer zur Unterbrechung der Bonuszählung führt, unterschiedet insbesondere ein erfolgreiches Räumenverhalten darüber, ob ein schlechtes oder wenigstens mittleres Spielergebnis erzielt wird (für hohe Spielergebnisse sind stets Strikes notwendig).
Gerade Freizeitspieler beherrschen die Technik der Räumsysteme nicht. Sie merken allerdings selbst, wie vermeidlich "einfach" es ist, auf das volle Bild im Vergleich zu einzelnen Pins beim Räumen zu spielen. Das sichere Treffen eines einzelnen Pins auf dem Pindeck führt deshalb nicht selten bei diesen zu Überraschungsmomenten und Staunen.
Methoden
Um vorhersehbar einen bestimmten Pin (oder eine Kombination von nah beieinander stehenden Pins) zu räumen, geben Räumsysteme konkrete Handlungsanweisungen. Es haben sich mehrere unterschiedliche Systeme herausgebildet.
3-6-9-System
Das 3-6-9-System geht von einer Grundposition des Spielers aus. Bei dieser Grundposition wird angenommen, daß das Spieler seinen Anlauf immer mit der gleichen Standposition ("mit der gleichen Leiste") begonnen hat und den Ball immer so abgibt, daß er auch die gleiche Leiste trifft.
Ausgehend von dieser Grundposition gibt dann das 3-6-9-System an, welche Änderung an der Standposition bei gleichem Zielpunkt beim Abwurf durchgeführt werden muß, um den jeweiligen Pin auf dem Pindeck zu treffen. Als Daumenregel kann man sich merken:
Merke: Drei Leisten nach rechts - und der nächste Pin links vom bisherigen Pin wird getroffen.
Drei Leisten nach links - und der nächste Pin rechts vom bisherigen Pin wird getroffen.
Diese Regel gilt nicht immer in allen Fällen, da die Grundposition auf die Strikegasse eingestellt ist. Entlang dieser Achsen kommt es somit zu leichten Verschiebungen.
In den schematischen Bildern sind die meisten häufig gebrauchten Positionsempfehlungen des Systems angegeben. Hierbei steht beispielsweise "1-R" dafür, daß der Spieler eine Leiste nach rechts gegenüber seiner Grundposition gehen soll, um beim Zielpunkt des Wurfes den markierten Pin zu treffen (Beispiel für den Pin 1, Rechtshänder).
Variationen
Vom 3-6-9-System gibt es diverse Variationen, insbesondere bezüglich der Eckpins. Beispielsweise wird dort empfohlen, den rechten Eckpin (Pin 10) nicht durch "neun Leisten nach links" zu räumen, sondern stattdessen besser den Zielpunkt drei Leisten nach links zu verlegen. Auch Zwischenformen sind gebräuchlich: Die Standposition um drei Leisten nach links verschieben und dafür den Zielpunkt zwei Leisten nach links anpeilen.
Allen Variationen ist allerdings gemein, daß der grundsätzliche Abstand zwischen zwei benachbarten Pins immer drei Leisten beträgt.
Verändernde Bahnverhältnisse
Die Aussagekraft des 3-6-9-Systems ist sehr stark von der Grundposition und der Stabilität der umgebenden Einflüsse (z. B. Ölung) abhängig. Im Laufe des Spiels können sich diese Werte insbesondere durch Carry Down stark verändern. Je nach Menge und Position des Öles im Backend sind auch Anpassungen der Standpositionen innerhalb des Systems notwendig, um ein sicheres Räumergebnis zu erreichen.
"Berliner Methode"
Die Berliner Methode eignet sich nur eingeschränkt für das Räumen der Eckpins. Besonders auf der gleichen Seite der Bahn wie die Wurfhand des Spielers (also beim Rechtshänder der Pin 7) ist ein vollständig gerader Wurf notwendig, um den Eckpin zu räumen. Dazu muß dann vollkommen gerade entlang der Rinne gespielt werden, was sehr hohe Präzision erfordert. Viele Spieler, die die Berliner Methode grundsätzlich anwenden, weichen deshalb für Eckpins auf eine andere Methode aus.